Irmgard, Henriette (Ilka) Jourdain (geb. Königsberger)
 01.08.1923 in Bad Ems
 
 Volksschule
 Gymnasium Bad Ems (Schulverweis aus "rassischen" Gründen)
 zurück auf die Volksschule
 
 Der Onkel Adolf Königsberger (24.6.1878), zuletzt Direktor bei der AEG Berlin,
 adoptierte Ilka und ihre Schwester Edith, da allein stehende Juden mit sehr
 hohen Steuern belastet wurden
 
 Groß Bresen (fast polnische Grenze) Ausbildungsbetrieb für Landwirtschaft,
 Gartenbau zwecks Auswanderung; allerdings nicht nach Palestina (Israel).
 
 Progrome. In Bad Ems Verwüstung des Elternhauses
 
 Suizid des Onkels Adolf. Reaktion auf die Verwüstung des Elternhauses
 
 zurück nach Bad Ems zur Familie und danach Bendorf-Sayn (Nervenheilanstalt).
 Arbeit in der Garten-/Landwirtschaft.
 Im Laufe der Zeit muss leichte Patientenbetreuung gemacht werden
 
 Gesetz zur Einführung des "Judensterns". Hohe Strafen bei Nichtbeachtung
 
 Beginn der Deportationen (21.10. Beginn der Deportationen in Berlin)
 
 Deportation von Verwandten nach Friedrichssegen (bei Limburg) in besondere
 "Judenhäuser" und Zwangsarbeit in den Schieferbergwerken Fanny Königsberger,
 Schwester des Vaters Emil Flora und Louis Jessel (Geschwister der Mutter)
 
 Von Bendorf-Sayn bei Koblenz nach Berlin und Arbeit im Jüdischen Krankenhaus
 in der Iranischen Straße als Lehr-Krankenschwester
 
 Deportation von Fanny Königsberger, Flora und Louis Jessel über
 Frankfurt am Main nach Theresienstadt
 
 Ilka und Edith Königsberger blieben der Arbeit fern und entschlossen sich -
 auf Initiative von Edith - zur Flucht. Mussten wegen Deportationen Berlin
 sofort verlassen
 
 Ilka und Edith fliehen aus Berlin, nachdem sie vorher die Flucht von der
 Wohnung von Frau Heymann aus geplant hatten (Juden hatten nach 21 h
 Ausgangssperre) . Sie nahmen den Zug nach Freiburg, der damals in der
 Hauptsache von Soldaten genutzt wurde. Sie konnten die Sondergenehmigung
 durch den Kauf einer Rückfahrkarte umgehen.
 
 Ankunft in Freiburg, Weiterfahrt nach Waldshut / Tiengen (Grenze zur
 Schweiz), von dort versuchten die beiden Frauen zu Fuß in den nächsten Tagen
 illegal eine unbewachte Grenze zu finden.
 
 Illegaler Grenzübertritt gelingt, dort wurden sie wegen Verdacht auf Spionage
 für die Deutschen für 10 Tage interniert. Nach vielen Verhören wurden sie
 frei gelassen.
 
 Aufenthalt in Schaffhausen
 
 Internierung in verschiedenen Lagern Summiswald , Berner Oberland;
 Bienenberg bei Basel; Locarno im Tessin; Hilfikon Schullager
 
 Schullager zur Erlernung der Betreuung Kranker, noch in der Schweiz
 verbliebener Flüchtlinge
 
 Bedingungslose Kapitulation
 
 Heirat der Schwester Edith in Zürich. Entschluss mit der Schwester und
 dem Schwager nach Deutschland zurück zu kehren
 
 Arbeit im Haushalt eines Arztes, zwecks Betreuung eines zweijährigen
 Sohnes in Örlikon am Zürichsee
 
 Rückkehr nach Deutschland mit ihrer Schwester und ihrem Mann. Zunächst
 gingen sie nach Oberndorf /Neckar, da lebte die Mutter von Fritz Dietz).
 
 Bekanntschaft auf einer Faschingsfeier vom späteren Mann Marcel Jourdain,
 der als Franzose für die französische Besatzungsmacht arbeitete.
 
 Heirat in Oberndorf am Neckar
 
 Umzug mit Ehemann nach Hangest/Somme, Frankreich zur Familie
 
 Umzug nach Sevran (Vorort Paris)
 
 Geburt der Nichte Ilonka in Karlsruhe
 
 Geburt der Tochter, Nicole Olivia in Blanc-Mesnil (Seine St.Denis) Frankreich
 
 Umzug nach Livry-Gargan (Seine & Oise) bei Paris
 
 Arbeit in Sevran bei Kodak, Frankreich
 
 Tod des Schwagers Fritz in Karlsruhe
 
 Umzug nach Karlsruhe mit Tochter. Lebensneuaufbau
 
 Stelle bei den elektrischen Stadtwerken, Karlsruhe
 
 erstes Enkelkind Frederic, Fabian geb. in Karlsruhe
 
 zweites Enkelkind Patric, Pascal geb. in Karlsruhe
 
 Pensionierung
 
 Sehr starke Kontakte zu Enkelkindern und Familie, Reisen
 
 Tod der Nichte Ilonka in Karlsruhe
 
 Umzug in das AWO Altenheim, Eggenstein-Leopodshafen
 
 verstorben in Eggenstein-Leopodshafen (bei Karlsruhe)
 
 1 Fanny Königsberger (Schwester des Vaters) (Lieblingstante von Edith, zweite Mutter) Geb. am 16.9.1866 in Bad Ems. Deportation nach Theresienstadt am 28.8.1942 von Frankfurt am Main. 2 Flora Jessel (Schwester der Mutter) Geb. am 29.12.1884 in Weilburg. Wohnhaft in Bad Ems; Deportation ab Frankfurt am Main am 1.9.1942. Todesdatum: 22.3.1943 in Theresienstadt. 3 Louis Jessel (Bruder der Mutter) Geb. am 17.5.1873 in Weilburg, wohnhaft in Bad Ems. Todesdatum: 15.7.1944 in Theresienstadt. 4 Im Winter war die Ausgangssperre auf 20.00 Uhr festgelegt worden, im Sommer auf 21.00 Uhr.